Lebendiges Kulturerbe
kulturelle Vielfalt – Nahrung für Geist und Seele

Als immaterielles Kulturerbe (IKE) [EN: intangible cultural heritage] werden kulturelle Ausdrucksformen bezeichnet, die unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weitervermittelt und stetig neu geschaffen und verändert werden. Sie sind nicht materiell und damit nicht greifbar [EN: intangible].
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Logo des UNESCO-Übereinkommens zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes.
Gestaltet von Dragutin Dado Kovačević aus Kroatien
UNESCO steht für „United Nations Educational, Scientific and Cultural Organisation„, die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie ist eine der 15 rechtlich eigenständigen Organisationen der Vereinten Nationen und hat ihren Sitz in Paris.
Leitidee UNESCO-Verfassung:
„Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.“
Im November 2023 wurde der 17. Oktober zum Internationalen Tag des immateriellen Kulturerbes erklärt.
Region 1 "Schützenwesen in Deutschland"

Logo des Bundesweiten Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes der Deutschen UNESCO-Kommission
Am 4. Dezember 2015 nahmen die Deutsche UNESC0-Kommission und die Kultusministerkonferenz das “Schützenwesen in Deutschland” in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes auf. ln ihrer Begründung würdigen das zuständige Expertenkomitee und die Kultusministerkonferenz das Schützenwesen:
“… als Ausdruck lokal aktiver Kulturpraxis mit lebendiger Traditionspflege, die stark in örtliche Sozial- und Kulturmilieus eingebunden ist. Es gibt vielfältige Maßnahmen zur Weitergabe, unterschiedliche Formen der Jugendarbeit und eine aktive Pflege regionaler und europäischer Verbindungen. Auch die Verpflichtung gegenüber sozialem Engagement und ziviler Kultur im Umgang mit Waffentechnik und Waffengebrauch sowie der integrative Charakter wurden hervorgehoben.”
Bundesweites Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland.
Region 2 "Festschützenwesen in Oberösterreich"

Österreichische UNESCO-Kommission (ÖUK)
ist die nationale Koordinations- und Verbindungsstelle der UNESCO.
2019 wurden die oberösterreichischen Prangerschützen durch den Fachbereich „Immaterielles Kulturerbe“ der Österreichischen UNESCO-Kommission in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Bräuche der Festschützen in Oberösterreich sind vielfältig und zeichnen sich durch verschiedene, regionalspezifische Elemente, wie beispielsweise die Tracht, den Schützentanz oder die Schützensprache aus. Die Praxis folgt dem Jahres- aber auch Festablauf und findet bei kirchlichen sowie weltlichen Festen ihre Anwendung. So sind die Schützenbräuche für die ausführenden Gemeinschaften ein wichtiger Teil der regionalen Identität.
Region 3 "Schützenwesen Niederlande"

Im IKE Verzeichnis seit
- Juni 2013 Sjaasbergergank
- November 2013 Brabantse Schuttersgilden
- März 2014 Oud Limburgs schuttersfeest
- September 2014 Vendelzwaaien in Gelderland
Flag throwing
- September 2015 Schuttersbroederschap „St. Sebastianus“ 1617 Kerkrade

Dutch Center for intangible cultural heritage
Region 4 "Schützenwesen in Ostbelgien"

Österreichische UNESCO-Kommission (ÖUK)
ist die nationale Koordinations- und Verbindungsstelle der UNESCO.
Am 11. Januar 2018 hat die
Regierung der deutschsprachigen Gemeinschaft das Schützenwesen in Ostbelgien und Umgebung in das Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Die Jury hebt besonders hervor, dass es sich um eine noch sehr lebendige, historische Tradition handelt, die jedoch aufgrund ihrer ständigen Entwicklung auch in die heutige Gesellschaft passt. Das immaterielle Kulturerbe wird von der Kulturerbegemeinschaft der Schützen in Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt, ihrer Interaktion mit der Natur und ihrer Geschichte ständig neu geschaffen. Beispielsweise steht die Teilnahme an den Aktivitäten der ostbelgischen Schützenvereine allen Geschlechtern und allen religiösen Gruppen offen. Die Antragsteller sind sich außerdem der großen Verantwortung bewusst, die das Ausüben eines Waffensports mit sich bringt.

Urkunde Kulturerbe
Das Schützenwesen in Ostbelgien
800-jährige Tradition
Das Schützenwesen in Ostbelgien hat seinen Ursprung im 12. Jahrhundert, zu einer Zeit, in der die staatliche Ordnung die Sicherheit der Bürger nicht garantieren konnte. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, wie fest das Schützenwesen in den Dörfern, Städten und Gemeinden verankert ist. Allein in Ostbelgien und Umgebung sind drei Schützenverbände mit mehr als 2000 Mitgliedern aktiv.